Das diesjährige Schützlingstreffen fand am 18. März wieder in der Stiftung „ Hermano Miguel „ in Quito statt. Für das Treffen hatten sich 44 der 76 Schützlinge angemeldet. Die Teilnahme an dem Treffen ist für viele mit einer bis 12 stündigen Anfahrt mit dem Bus verbunden, manche müssen auch noch eine Übernachtung einplanen.
In diesem Jahr konnte eine Delegation aus Deutschland, die sich auf einer privaten Urlaubsreise in Equador befand, erfreulicher Weise an dem Treffen teilnehmen. Das waren : Michael Weber (Papa von Philippa) mit Frau Monika und ihre Schwester Hilde. Hierzu nun unser Bericht über das Treffen.
Als wir am Samstag um 9.00Uhr an der Stiftung Hermano Miguel ankamen, wurden wir direkt am Eingang von dem 1. Schützling Steven Carrasco begrüßt. Er hatte 2012, im Alter von 12 Jahren, durch einen Unfall seinen Arm und ein Bein verloren. Im Kinderkrankenhaus in Quito hat er Philippa kennengelernt, die dort ein Praktikum absolvierte.
Da Steven aus ärmeren Verhältnissen stammt und deshalb nicht mit dem Erhalt einer Prothese rechnen konnte, versprach Philippa, ihn finanziell zu unterstützen. Dadurch kam der Verein „Sprung ins Leben“ zustande, der mittlerweile 13 Jahre besteht und
vielen Kindern mit Handicaps ein besseres und selbständigeres Leben ermöglicht hat.
Steven ist mittlerweile 27 Jahre alt und aus dem Förderprogramm ausgeschieden, er kommt aber immer noch gerne zu den Treffen um bei der Durchführung mitzuhelfen.
Wegen der unsicheren Wetterprognose an diesem Tag wurde das Treffen im großen Saal und nicht in den Außenanlagen durchgeführt. Der Saal füllte sich zügig mit den ankommenden Schützlingen und deren Eltern beziehungsweise Begleitpersonen.
Gegen 10,00Uhr wurde das Treffen offiziell durch die Präsidentin der Stiftung Hermano Miguel – Maria Eugenia de Suarez – eröffnet. Nach weiteren Grußworten von der Koordinatorin für Sprung ins Leben – Patricia Penaherrera – konnte ich – Michael Weber – uns vorstellen und die Anwesenden im Namen von Sprung ins Leben willkommen heißen.
Danach übernahmen die Therapeuten der Stiftung Hermano Miguel das Ruder und sorgten mit Geschicklichkeitsspielen für einen kurzweiligen Verlauf des Treffens.
Zwischendurch wurden bei einigen Schützlingen die Prothesen geprüft und bei Erfordernis nachjustiert.
Für uns Gäste war es eine sehr beeindruckende Erfahrung zu sehen, wie gut die Schützlinge sich mit ihren Prothesen bewegen können und wie selbstsicher sie damit auftreten. Für die Schützlinge, deren Familien diese Prothesen nicht finanzieren könnten war es ein Bedürfnis, sich bei uns zu bedanken und ein Foto mit uns zu erhalten. Die Dankbarkeit die wir hierbei erfahren konnten war sehr groß und kam von Herzen.
Als weiterer Programmpunkt wurden 5 Schützlinge vorgestellt und abwechselnd von Patricia und Maria, zu ihrem Leben mit Behinderung befragt. Erstaunlich dabei war, dass vier Jugendliche sehr gute Erfahrungen im Umgang mit Ihren Mitschülern gemacht haben, einer hat die Schule gewechselt um akzeptiert zu werden. Es war aber auch deutlich herauszuhören, dass die Zeit vor dem Erhalt der Prothesen schon deutlich schwieriger zu ertragen war.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden alle Anwesenden durch die Therapeuten und flotte Musik ermuntert aufzustehen und sich nach Anleitung zu bewegen.
Das mündete schließlich darin, dass alle Hände nach oben gestreckt waren und auf Kommando des Therapeuten alle hochspringen sollten, in Anlehnung an den Vereinsnamen „Sprung ins Leben“.
Im Anschluss gab es zur Stärkung für alle belegte Brötchen und was zu trinken um sich für die Heimreise zu stärken.
Für uns Europäer war diese Veranstaltung ein Highlight unserer Urlaubsreise und sehr beeindruckend. Wir haben dabei erlebt, was man durch Initiative erreichen kann und konnten die Dankbarkeit und Lebensfreude der Schützlinge förmlich spüren.